Vorbemerkung:
EDIT: Auch mit Karosseriescheiben sind nur begrenzt Kräfte einleitbar, ohne eine dauerhafte Deformation zu provozieren.
Der Hänger hat ab Werk auf der Rückseite zwei Reflektoren montiert.
Laut Vorschrift muß der Anhänger jedoch Rücklichter besitzen. Da bei mir die Fahrrad- Beleuchtung am Nabendynamo hängt, hab ich der Einfachheit halber die Reflektoren durch zwei handelsübliche Rücklichter mit LED für Fahrrad- Gepäckträger ersetzt. Es handelt sich hierbei um das „Selectra“ von Busch & Müller1).
Diese haben Standlicht, das allerdings mit Batterien betrieben wird. Zum Wechseln der Batterien müssen die Rücklichter abmontiert werden. (Ich habe beim Einkauf nicht aufgepaßt).
Allerdings sind die beiden Rücklichter damit sofort nach dem Losfahren einsatzbereit, sonst hätte ich das Problem, daß ich an der ersten Ampel eventuell noch kein Standlicht am Anhänger habe. Da ich auch gerne im Dunkeln fahre, wäre mir das unangenehm.
Der Betrieb am Nabendynamo ist kein Problem, der liefert problemlos genug Leistung, um die Fahrradbeleuchtung und die zwei zusätzlichen Rücklichter zu Versorgen. Das Rücklicht am Fahrrad leuchtet auch, wird aber vom Hänger verdeckt.
Von Roland2) sind auch Rücklichter für den Hänger erhältlich, die habe ich jedoch vergessen mitzubestellen. (Ob die allerdings Standlichtfunktion besitzen, weiß ich nicht.)
Dadurch ergab sich ein kleines Problem, da bei den Reflektoren die Schrauben genau in der Mitte saßen, diese bei den von mir gekauften Rücklichtern jedoch deutlich höher sitzen. Da die Rücklichter genau ins Profil reinpassen, hatte ich da keinen Spielraum. Ich habe mir dann Langlöcher ins Aluminium- Profil gebastelt. Jetzt passen die Rücklichter gut (auf Press) rein.
Den Anschluß habe ich mit vergoldeten Cinch- Steckern realisiert. Es hätte eine Cinch- Leitung gereicht, da jedes zwei Adern enthält. Mir war das jedoch zu viel Gefrickel. Außerdem wird die ganze Installation vor allem im Winter heftigen Korrosionsbedingungen ausgesetzt (z.B. Streusalz), ich erhoffe mir davon etwas mehr Ausfallsicherheit. Nach einem Jahr sehen die Kontakte noch gut aus.
Als Schutz vor Regen habe ich jeweils ein Stück Schrumpfschlauf auf die Stecker aufgeschrumpft und mit Kabelbindern gesichert.
Vorsicht: Schrumpfschlauch nur mit zusammengesteckten Steckern aufschrumpfen!
Die Leitungen konnte ich bequem in den Rohren unter der Bodenplatte verlegen.
Leitungsverlegung im Rohr rechts
Leitungsverlegung im Rohr links
Die wilde Leitungsverlegung an der Deichsel.
Diese Art der Verlegung hat den Vorteil, daß ich die Deichsel problemlos für den Handbetrieb umstecken kann.
Mittlerweile sieht der Anhänger von hinten so aus:
Ich bin übrigens schon von einigen Motorrad- und Autofahrern für meine gut sichtbaren Rücklichter gelobt worden.
Ich habe den Anhänger ohne Schutzbleche gekauft. Im Nachhinein hat sich das Nässe und Schmutz als Nachteil herausgestellt.
Beim Fahren bekommt man Wasser und Schmutz direkt auf den Rücken geworfen. Eine Gepäckträgertasche hält zwar den Großteil des aufgewirbelten Wassers und Schmutzes zurück, die will man aber nicht immer dabeihaben.
Also habe ich mir beim örtlichen Händler zwei Schutzbleche aus Aluminium aus dessen Restbeständen erworben (beide zusammen für 5 Euro).
Ich hatte noch zufällig kleine Metallklötzchen mit Löchern aus dem Umbau eines Schranks herumliegen, die sich für meine Zwecke hervorragend eigneten, zudem noch passende Schrauben, Muttern und Scheiben. Für den Umbau habe ich die von einem vorigen Umbau vorhandenen Zurrösen umgemodelt.
Die Schutzbleche waren allerdings einmal für 26 Zoll und einmal für 28 Zoll gedacht.
Also habe ich die erst mal mit einer Zange passend gebogen und dann auf die gewünscht Länge abgesägt. Dabei habe ich darauf geachtet, vorhandene Lang- Löcher nutzen zu können.
Dann mußte ich nur noch die fehlenden Löcher an der richtigen Stelle bohren und alles zusammenpuzzeln.
Das Ergebnis sieht gar nicht so übel aus (Mein Bild allerdings schon, wie ich grad feststellen muß…):
Mit dieser Lösung kann ich immer noch Haken von Spanngurten einhängen, allerdings am Gewinde der Ösenschraube und nicht mehr in der Öse.
Und das Ergebnis: Vom Anhänger kommt auch bei schneller Fahrt kein Wasser mehr nach vorne zu mir. Meine Packtaschen bleiben auch sauber.
Auf längeren Fahrten wollte ich mehr zum Trinken mitnehmen.
Mein Fahrrad hat zwei Flaschenhalter, aber im Sommer sind auch 3 Liter bei einer mehrstündigen Fahrt schnell weg. Außerdem stören die 1,5l- Trinkflaschen fürs Fahrrad (keine Einweg- PET!) meine Musik- Anlage.
Da ich oft sowieso den Anhänger dabei habe, bin ich auf die Idee gekommen, dem noch zwei Flaschenhalter zu spendieren.
Dann kann ich am Fahrrad 2 Alu- Trinkflaschen mit je 0,75l mitnehmen und am Anhänger zwei Trinkflaschenflaschen mit je 1,5l.
Während der Fahrt fülle ich halt mal meine Alu- Flaschen wieder auf.
Zuerst habe ich die großen Trinkflaschen in einer Gepäckträgertasche oder im Anhänger mitgenommen. Ist mir aber auf Dauer zu unkomfortabel, darauf achten zu müssen, daß nichts ausläuft oder öfter mal die Packtaschen oder den Anhänger öffnen zu müssen und nachher die Flasche wieder reinzupressen und darauf zu achten, daß sie nicht auslaufen kann.
Wenn der Deckel im Originalzustand aufgeklappt wird, schlägt der sehr weit um, wodurch größere Hebelkräfte auf die Nieten der Befestigung und auch auf die Bordwand wirken. Das sieht dann so aus:
Ich konnte mir nicht vorstellen, daß das auf Dauer gutgeht.
Abgesehen davon ist es nervig, wenn man bei jedem Öffnen aufpassen muß, daß man den Deckel langsam runterläßt, sonst kann man recht schnell mit Beschädigungen rechnen. Auch bei wenig Platz nervt es, wenn der Deckel irgendwo auf Halbmast irgendwo dagegen lehnt.
Ich will das etwas eleganter.
Also habe ich in die Ladeklappe und in den Deckel jeweils eine Ösenschraube eingesetzt und ein Drahtseil mit zwei Karabinerhaken verbunden. Die Haken kann ich in die Ösenschrauben einhängen, so daß der Deckel bei Bedarf leicht entfernt werden kann.
Ich traue den Plastikhaken zum Verzurren nicht ganz und vor allen sind die recht klein. Also muß was besseres her:
Das hält schon deutlich mehr aus und man kann auch größere Haken einhängen.
Bei solchen Anbauten unbedingt große Karosseriescheiben unterlegen! Sonst endet der erste Spannversuch mit einer verbogenen Bordwand oder es reißt sogar die Ösenschraube heraus.
Anmerkung: Man sollte bei Spanngurten trotzdem vorsichtig sein, wer das richtig zuknallen will, muß die Bordwand ernsthaft verstärken!
Da bei meinem Anhänger das Verhältnis von Höhe zu Breite sehr ungünstig ist (Höhe 90cm, Breite 59cm), neigt der Anhänger leichter zum kippen als z.B. die Version mit nur einer Bordwand. Ich habe den Anhänger bisher 4 mal (Stand 10.10.2009 5 mal) umgeworfen, was im besten Fall nur unangenehm ist und im schlechteren Fall zu Unfällen führen kann.
Geplant ist eine Spurverbreiterung auf mindestens 80cm, eher 90cm und vielleicht sogar auf 100cm.3)
Dazu werde ich mit Aluprofilen einen zweiten Rahmen um den Anhänger bauen, zwei Fahrrad- Rahmen aus Stahl zersägen und den Teil mit der Gabelaufnahme an den Profilen montieren.
Dadurch kann ich problemlos auf 622- Räder (28 Zoll) aufrüsten, was auf unebenem Boden für einfacheres Fahren sorgen sollte. Weiterhin kann ich so nach Wunsch Federgabeln montieren und einen Nabendynamo verwenden.
Der Nabendynamo versorgt dann die Beleuchtung des Anhängers mit Energie, bei der von mir angestrebten Breite muß ich vorne links sowieso noch einen Scheinwerfer montieren. Die Lösung mit dem Nabendynamo hat den Vorteil, daß ich meine Konstruktion mit Cinch- Steckern nicht mehr brauche und das Licht am Anhänger leuchtet, sobald ich damit fahre.
Außerdem habe ich dann die Möglichkeit, meinem Anhänger Bremsen zu verpassen, das wird aber ein späterer Umbau (siehe unten).
Bei großer Last im Anhänger verlängert sich der Bremsweg bei steileren Abfahrten drastisch. Muß ich mich dann noch eine längere Abfahrt „hinunterbremsen“, werden meine Felgen ganz schön warm.
Eine Gefahrenbremsung wird unter Umständen unmöglich (vor allem bei starkem Regen, da sind alle Felgenbremsen in Verbindung mit richtig Last sehr mies).
Also bekommt der Anhänger Bremsen.
Geplant habe ich hierfür hydraulische Felgenbremsen, eventuell auch hydraulische Scheibenbremsen.
Hydraulische Bremsen haben den Vorteil, daß sie sich koppeln lassen (jedenfalls die von mir ins Auge gefaßten von Magura4).
Dadurch läßt sich einfach ohne großen Aufand erreichen, daß beide Bremsen gleichzeitig und gleich stark betätigt werden.
Ich weiß nur noch nicht, ob ich das dann als Auflaufbremse realisiere (aufwendig, ich muß dafür u.a. eine neue Deichsel bauen) oder ob ich mir einen Bremsgrff an eine lange Leitung montiere, den ich dann mittels eines Schnellverschlusses am Lenker montiere (ist einfach anzubauen, aber das dauernde Leitungverlegen und Rumfummeln wird mir wohl bald zu blöd )
Andererseits ist eine neue Deichsel auch schon mehr oder weniger geplant. Ich weiß noch nicht.
Vielleicht bekommt auch mein Fahrrad Scheibenbremsen.